Zur Sprache des Rassismus

2020
Zur Sprache des Rassismus
Expertise
Grundlagen und Begriffseinordnung
Kunst und Kultur
Informationen
In: IDS Sprachreport Jg. 36 (2020) H. 1, S. 40-47
IDS - Leipniz Institut für deutsche Sprache
Ludger Hoffmann
8
kostenlos

Rassismus hat eine lange Geschichte. Er behindert Demokratie, friedliches Zusammenleben, Kooperation und internationale Kommunikation. Rassistische Äußerungen finden sich auch in der sog. ‚Mitte der Gesellschaft‘. Aufgabe der Sprachwissenschaft ist es, Konstellation und Bedeutungspotenzial einer Äußerung genau zu bestimmen und eine Beliebigkeit des Meinens (‚das hat er nicht so gemeint‘) einzuschränken. Hassreden sind eingebettet in diskursive bzw. intertextuelle Konstellationen, die für Gruppen Voraussetzungen und normative Bezugspunkte liefern, auf die man sich stützen kann. Es genügt eine Anspielung, um Wissen aufzurufen, das nicht explizit oder implizit formuliert ist. Wo es keine wahrnehmbare Gegenrede gibt, werden die Grenzen weiter verschoben. Rassismus und Hassrede liefern ideologische Rechtfertigung für Gewalttaten. Analysen und Gegenstrategien zum alltäglichen Rassismus – im Blick auf die deutsche Geschichte – zu vermitteln, ist daher eine gesellschaftliche Aufgabe, der sich nicht nur Bildungsinstitutionen stellen müssen. Der folgende Text untersucht Rassismus und Hassrede aus sprachwissenschaftlicher Perspektive.

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