Krise und Kontrollverlust: Digitaler Extremismus im Kontext der Corona-Pandemie

2020
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Empirische Studien
Extremismus
ISD - Institute for Strategic Dialogue
Jakob Guhl, Lea Gerster
52
kostenlos

Dieser Report analysiert die Netzwerke und Narrative rechtsextremer, linksextremer und islamistischextremistischer Akteure auf Mainstream- und alternativen Social-Media-Plattformen sowie extremistischen Websites im Kontext der Corona-Pandemie. Unsere Ergebnisse zeigen: Extremisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten ihre Reichweite seit der Einführung der Lockdown-Maßnahmen vergrößern.

Dieses Wachstum ist jedoch nicht gleichmäßig auf die verschiedenen Ideologien und Plattformen verteilt. Rechtsextremisten gewannen im Verlauf der Krise mehr Follower hinzu als Linksextremisten und islamistische Extremisten. Besonders auf alternativen Plattformen wie Telegram wuchsen gerade in den zwei Monaten unmittelbar nach der Einführung der Lockdown-Maßnahmen die Kanäle rechtsextremer Verschwörungstheoretiker.

Der Report legt dar, dass Extremisten die CoronaPandemie entlang präexistierender ideolgischer Muster interpretieren, an Narrativen und Feindbildern festhalten und diese mit der aktuellen Krisen-Thematik verknüpfen. So nutzen Rechtsextremisten die Krise, um gegen Minderheiten und die Regierung zu mobilisieren, Linksextremisten stellen die Pandemie in einen wirtschaftlichen und antikapitalistischen Zusammenhang und islamistische Extremisten interpretieren die Krise vor allem entlang religiöser Linien.

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